Donnerstag, 14. April 2016

Die Sache mit den Suchtmitteln – Serien, Bücher und was uns sonst noch so berauscht



Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber wenn ich etwas wirklich toll finde und liebe, dann BRENNE ich dafür. Egal ob es sich dabei um Bücher, Serien, Musik, Hobbys oder um Menschen geht.
Ich trinke keinen Alkohol, ich rauche nicht und nehme auch sonst keine Rauschmittel zu mir.
Das einzige was ich wirklich „zu mir nehme“, dass mich in einen Rauschähnlichen Zustand bringt, sind diese Ansammlungen von Wörtern, Momenten, Abenteuern, Ideen und Gefühlen.

Als ich 10 war habe ich angefangen Harry Potter zu lesen und danach nie wieder ein Buch mehr geliebt. Ich habe keine Buchserie öfter gelesen, keine Charaktere je mehr vergöttert und keine Filme öfter gesehen. In meiner Teenagerzeit war mein Zimmer so voll mit Harry Potter-Postern, dass man meine Tapete nicht mehr sehen konnte.

Ich gehöre zu den Menschen, die, wenn sie eine Serie lieben, diese innerhalb kürzester Zeit einsaugen. Wenn möglich am Stück (bei sowas liebe ich Wochenenden und Feiertage nur noch mehr).
Jedes Mal, wenn mir so etwas passiert, wenn dieser kleine Funke überspringt und mich etwas in seinen Bann reißt, springe ich mit voller Leidenschaft hinein. In diesen Momenten fließt mein ganzes Herzblut in diese eine Sache und hält mich gefangen.
Bis jetzt ist das die Beste Möglichkeiten die ich gefunden habe um mich von Stress, Sorgen oder Krankheit abzulenken. Besonders wenn einem einfach mal die Decke auf dem Kopf fällt erscheint mir das wesentlich besser, als mir am Wochenende in einer Disco einen hinter die Binde zu kippen.
Seien wir mal ehrlich. Haben wir nicht alle eine Serie, ein Buch oder einen Musiker der es uns besonders angetan hat? Ein Fandom das wir nicht missen wollen? Ein Hobby das uns alles andere vergessen lässt?

Egal ob es Harry Potter ist, Herr der Ringe, Star Wars, Schreiben oder Fußball, wenn wir etwas gefunden haben, dass uns wirklich mitreißt, ist eine Stunde mit unserer „Lieblingssucht“ immer noch das Beste um aus einem Tiefpunkt wieder hinauszukommen oder neue Freundschaften über das Internet zu schließen. Was könnte einen besser vereinen als die Liebe zu einem gemeinsamen Thema?

Meine Verlobte habe ich kennengelernt, weil ich ihre Geschichten liebe und wir angefangen haben miteinander zu schreiben. Viele weitere Menschen habe ich kennengelernt einfach, weil sie von etwas genauso begeistert waren wie ich.
Natürlich kann es mal passieren, dass man irgendwann anfängt sich für andere Dinge zu interessieren, aber die Verbindungen die teilweise vorher entstehen, mit Leuten die man vielleicht nie kennengelernt hätte, weil sie viel zu weit weg wohnen, bleiben manchmal trotzdem entstehen. 

Eure Luna

Montag, 11. April 2016

Denkt ihr auch manchmal darüber nach…?



„Denken du und deine Freundin eigentlich auch manchmal darüber nach Kinder zu bekommen?“
Meine Reaktion auf die Frage meines Klassenkameraden ging darin unter, dass einer der E-Rolli Fahrer mit denen wir unterwegs waren ausversehen gegen einen Pfahl fuhr, den er übersehen hatte.
Nachdem wir überprüft hatten, dass es ihm gut ging, sah mich mein Klassenkamerad an. Zu dem Zeitpunkt war ich wieder so abgelenkt gewesen und froh, dass nichts passiert war, dass ich einfach nur noch überrumpelt war und mit: „Manchmal schon, ja, aber eher ich als meine Freundin“ antwortete.
„Ich meine“ ging es daraufhin weiter „Haben Lesbische Pärchen auch einen Kinderwunsch?“
Spätestens jetzt dürfte dem letzten von euch aufgegangen sein, dass ich mit einer Frau zusammen und selbst auch eine bin. 

Sehen wir mal davon ab, dass ich ihm auf die Frage zuvor schon so geantwortet hatte, dass diese Frage überflüssig ist und ich sowieso bisexuell (Na gut, Pansexuell, aber das ist nochmal ein anderes Thema) bin, schoss mir spontan die Antwort durch den Kopf: „Natürlich nicht, jede Frau die eine Beziehung zu einer anderen Frau eingeht, gibt ihren Kinderwunsch und ihre Gebärmutter bei ihrem Outing unwiderruflich ab.“
Da ich aber selbst ein sehr friedliebender Mensch bin und meist darum bemüht den Leuten in meiner Umgebung so gut wie möglich Dinge zu vermitteln, die sich um Homosexualität und die Förderung von Toleranz drehen, habe ich das einfach heruntergeschluckt und angefangen mich mit ihm über dieses Thema zu unterhalten.
Ach hätte ich meiner Sarkastischen Ader doch einmal ihren freien Lauf gelassen…
Im Laufe des Gesprächs fiel noch die Frage: „Aber wie geht das denn dann?“
Und ja, ich habe wirklich versucht den Vorgang einer künstlichen Befruchtung zu erläutern.
Unsere Unterhaltung endete mit folgender Aussage seinerseits: „Oh, es ist wohl auch noch eine sehr viel größere Entscheidung als bei Heteropaaren.“ Ich war verwirrt von seinem Tonfall und fragte nach, Wieso er das dachte.
„Naja, man muss ja auch die Folgen für das Kind bedenken.“
BÄMM!
Ich war Sprachlos. Ernsthaft. 

Fangen wir mal damit an, dass ich fest davon ausgehe, dass genauso viele Homosexuelle Paare einen Kinderwunsch haben, wie es auch bei Heteropaaren der Fall ist. Nicht alle Heterosexuelle Paare wollen Kinder haben und ich erwarte und denke auch nicht, dass das bei Homosexuellen Paaren der Fall ist. Und ich bin der Überzeugung, dass ein Kind dort gut aufwächst, wo es geliebt und gefördert wird. Wo es ein zuhause hat und genau weiß, dass es gewollt ist.
Dafür ist es für mich völlig nebensächlich ob es zwei Väter, zwei Mütter, einen Vater und eine Mutter, oder ein alleinerziehendes Elternteil hat.
Der springende Punkt ist für mich die Liebe. Diese bedingungslose Liebe die Eltern für ihre Kinder aufbringen können.
Aber was mich wirklich Sprachlos gemacht hat und mich hat schlucken lassen, war die Tatsache, dass er von den Folgen für das Kind geredet hat. 

Um klarzumachen was ich meine, ist es vielleicht wichtig das ich erwähne, dass ich in einer Ausbildung im Sozialpädagogischen Bereich bin, mein Klassenkamerad also auch. Wir lernen viel über die Richtige Umgangsweise mit Eltern, über Misshandlung, Abtreibung, Integration, Toleranz und vieles mehr. Für mich war es wirklich schockierend zu hören wie jemand, der jeden Tag in der Woche hört, wie man jeden Menschen so unterstützt, dass er sein Leben Selbstbestimmt Leben kann, über die Folgen von einem Gleichgeschlechtlichen Elternpaar für das Kind redet.
Es ist nämlich nicht das Elternpaar was das Problem bei den Folgen ist, von denen er redet, sondern die Gesellschaft, das soziale Umfeld. Uns wird beigebracht, dass wir Aufklärung und Unterstützung betreiben sollen um Menschen das Thema Behinderung näherzubringen, damit niemand ausgegrenzt wird.

Und genau das gilt meiner Meinung nach nicht nur für den Behindertenbereich, sondern jeden anderen Bereich, in denen es nötig ist. So das Menschen nicht mehr ausgegrenzt werden, nicht aufgrund von Behinderung, von Krankheit, Religion, Hautfarbe oder Herkunft oder irgendeinem anderen Grund. Und damit meine ich auch die Vorurteile denen Kindern mit Gleichgeschlechtlichen Paaren ausgesetzt sind.
Regenbogenfamilien sind doch mittlerweile etwas ganz normales und Schönes.
Kein Elternteil sollte sich vor oder nach Entscheidung für ein Kind darüber Gedanken machen müssen, was das Umfeld des Kindes vielleicht einmal über seine Herkunft sagt.
Was letztendlich zählt ist, dass wir Menschen sind und das wir endlich in einem Zeitalter ankommen müssen, indem Akzeptanz und Toleranz Großgeschrieben wird. 

Eure Luna

Der Anfang



Um genau zu sein überlege ich jetzt schon seit knapp zwei Jahren einen Blog anzufangen. Doch wie sollte ich mich für ein Thema entscheiden, wenn mein Kopf so voll mit Themen und Interessen ist, dass ich mich unmöglich nur für ein Thema entscheiden kann?

Seit dem Sommer 2014 habe ich einen ständigen Begleiter, meinen Typ 1 Diabetes. Von mir wird mein „Diabetesmonster“ auch Mr. Hyde genannt, also die zweite Person in mir, die gerne mal macht was ihr gerade in den Kram passt. Hoch und runter mit dem Blutzucker, mal so mal so, ein Looping nach dem anderen. Wie ich selbst in Freizeitparks, scheint Mr. Hyde Achterbahnen sehr zu mögen.
Aber meinen Blog „nur“ über meinen Diabetes zu schreiben kam mir auch nicht richtig vor. Durch die tolle dedoc-Community habe ich viele liebe Menschen kennen gelernt, die das super hinkriegen, aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich dann viel weniger Bloggen würde, als ich es gerne würde.
Was also tun? Ich hatte ein wenig Sorge, dass ich gegen eine „Regel“ verstoße, alle die hier irgendwann mal vorbeischauen „überfordern“ könnte, sollte ich meinen Blog über viele verschiedene Themen schreiben.

Und jetzt tue ich es letztendlich doch und bin glücklich mit dieser Entscheidung. Der Grund dafür ist ganz einfach. Zum einen weiß ich gar nicht, ob überhaupt irgendjemand diesen Blog lesen wird und zum anderen hat mich eine liebe Freundin daran erinnert, dass das hier MEIN Blog ist und somit meine Entscheidung worüber ich in diesem schreibe. Genau das wird es jetzt. Ein Blog darüber, was ich denke und welche Themen mir im Kopf herumschwirren, egal ob es sich dabei um meinen Diabetes geht, Homophobie, Feminismus, Bücher oder meine Leidenschaft für Schreibwaren. Ja, Schreibwaren.
Vielleicht treffe ich mit dem Chaos meiner Interessen ja den Geschmack von dem ein oder anderen.